Kristallviolett ist eine chemische Lösung, die in der Forensik angewandt wird, um latente Fingerabdrücke auf nicht-porösen, öligen oder fettigen Oberflächen zu finden. Am besten eignet es sich für die Untersuchung auf der Klebeseite von Klebebändern. Dabei darf es sich nicht um Klebebänder mit wasserlöslichem Klebstoff handeln.
Zunächst wird das zu untersuchende Klebeband für 1-2 min in die Lösung getaucht und danach mit Wasser abgespült. Es färben sich nur die fettigen Bestandteile der Spuren, wodurch der zuvor latente Fingerabdruck sichtbar wird. Für eine intensivere Färbung ist es möglich, den Vorgang mehrmals zu wiederholen. Die bereits verwendete Kristallviolett Lösung kann wiederverwendet werden.
Die sichtbargemachten Fingerabdrücke sollten photographisch festgehalten werden.
Erstmals angewandt bzw. entdeckt wurde das Verfahren mit der Kristallviolett Lösung 1884 von dem Biologen Hans Christian Joachim Gram, sie wird seit dem bis heute verwendet.
Ein großer Nachteil des Verfahrens ist es, dass die Kristallviolett Lösung krebserregend ist.
Mit EVISCAN gelingt es routinemäßig, latente Fingerabdrücke auf Klebeband sichtbar zu machen. In diesem Fall wird nicht nur die Verwendung krebserregender Stoffe vermieden, die Bearbeitung erfolgt auch in einem einzigen Arbeitsschritt, bei dem die Färbung nicht Voraussetzung ist. Wie immer beim Einsatz dieses Systems wird die vollständige Dokumentation des Sicherungsvorgangs automatisch bei der Sicherungsarbeit mit erstellt.