Der Frye Standard basiert auf dem Urteil eines Gerichtsverfahrens in den USA. In diesem lehnte der Richter einen Lügendetektor als Beweismittel ab. Begründet wurde die Ablehnung mit einer mangelnden signifikanten, allgemeingültigen Bekanntheit in der wissenschaftlichen Gemeinde.
Im Detail dient der Frye Standard als Grundlage, ob ein Beweisstück, das anhand eines bestimmten Verfahrens gewonnen werden konnte, vor Gericht zugelassen wird. So hätte z.B. ein neues, kaum bekanntes aber dennoch innvovatives Verfahren zur Gewinnung und Sicherung von Körperflüssigkeiten und deren Analyse Schwierigkeiten als Beweis zugelassen zu werden. Denn das Prinzip beruht auf einer Regel: Das Verfahren, das Prinzip oder die Technik muss ausreichend bekannt sein und in seinem Feld von einer ausreichenden Zahl von Experten anerkannt werden.
Der Frye Standard wurde jedoch heute größtenteils vom Daubert Standard abgelöst, denn es gab kritische Äußerungen über die Schwierigkeit des Erfüllens der Regel. Im Feld der Kriminalistik und Forensik sind nur wenige Forscher tätig, sodass es schwierig ist eine generelle Anerkanntheit mit einer ausreichenden Zahl von Fachleuten zu erreichen. In Folge werden neu entwickelte und erforschte Methoden oftmals aufgrund der mangelnden Bekannt- und Anerkanntheit abgelehnt.