Forensik

Forensik, Kriminaltechnik, Spurensicherung

Der Begriff der Forensik stammt vom lateinischen Wort „forum“ (= Marktplatz, Forum) ab. Der Grund hierfür ist, dass im antiken Rom Gerichtsverfahren und Strafvollzüge vor aller Öffentlichkeit auf dem Marktplatz durchgeführt wurden. Heutzutage befasst sich die Forensik ausschließlich mit der Untersuchung von wissenschaftlichen und technischen Tätigkeitsbereichen, um systematisch kriminelle Handlungen identifizieren, analysieren und rekonstruieren zu können. Der Begriff „Forensik“ umschließt viele Untergebiete, wie z.B. die Rechtsmedizin, die forensische Ballistik oder die forensische Toxikologie.

Auftraggeber forensischer Untersuchungen sind typischerweise Polizeidienststellen, Staatsanwälte oder Gerichte. Um die Ergebnisse richtig festzustellen, müssen forensische Sachverständige Gerichtsgutachten verfassen, welche vor Gericht als Beweiskraft gelten. In Deutschland gehört die Kriminaltechnik, meist mit eigenen Instituten, zum Bundeskriminalamt bzw. den Landeskriminalämtern.

Schon im Altertum gewann die Forensik an Bedeutung. Zur Aufklärung von Verbrechen wurden den Menschen unter Gewalteinfluss durch Folter Geständnisse entlockt. Weiterhin verließ man sich weitgehend auf die Aussagen von Zeugen. Neben diesen Vorgehensweisen gibt es Belege für Arbeitsweisen, die den heutigen forensischen Methoden sehr ähneln. Durch neue Erkenntnisse im Bereich der Medizin, genauer der medizinischen Betrachtung von Todesursachen, entwickelte sich im 18. Jahrhundert zur Zeit der Aufklärung nach und nach ein rationales Denken. Dieses Denken verdrängte die damals üblichen Methoden der Folter oder Annahmen der Hexerei. Beweise in Form von Blut, Fingerspuren oder Körpersekreten wurden immer wichtiger, um Täter zur Rechenschaft ziehen zu können.

Im Jahr 1794 verdeutlichte dies der Mordfall an Edward Culshaw. Sein Mörder konnte anhand eines abgerissenen Flugblattes, das in der Mordwaffe, einer Pistole, gefunden wurde, ausfindig gemacht werden. Die Verwendung von Fingerabdrücken zur Lösung von Kriminalfällen wurde erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts von Sir William James Herschel, einem der Wegbereiter der Daktyloskopie, eingesetzt. Die Daktyloskopie gilt als eines der ältesten biometrischen Verfahren.

EVISCAN ist eine neue Innovation, um Spuren sichtbar zu machen und gewinnt in der Forensik immer mehr an Bedeutung.