In der Spurensuche und Auflösung von Kriminaldelikten sind Fingerspuren auf Papier oft von besonderer Bedeutung. Die Sichtbarmachung von latenten Fingerabdrücken auf Papier gestaltet sich jedoch nicht sonderlich einfach.
Die übliche Methode zum Nachweisen latenter Fingerabdrücke ist das Ninhydrin-Verfahren, da dieses auch noch funktioniert, wenn der Fingerabdruck bereits in die Fasern des Papiers eingedrungen ist. Es eignet sich ebenso bei älteren Spuren und basiert auf einer Reaktion des Ninhydrins mit Aminosäuren in den Schweißrückständen des Fingerabdrucks, bei der ein Farbstoff (Ruhemanns Purpur) gebildet wird.
Das bedeutet jedoch, dass verwaschene Fingerabdrücke kaum noch nachweisbar sind bzw. die gefundenen Spuren nicht mehr gerichtsverwendbar sind.
Nun haben israelische Wissenschaftler eine neue Methode entwickelt, die nicht von den Schweißrückständen des Fingerabdrucks abhängig ist, sondern von dem hinterlassenen Hautfett.
Bei dieser Methode handelt es sich um einen Ansatz, bei dem Nanoteilchen eingesetzt werden. Zunächst wird das Papier mit Goldnanoteilchen versetzt, welche nicht wie zuvor an den Fingerabdruck anheften, sondern an das Papier selber. Im nächsten Schritt wird das Papier mit Silber versetzt, welches sich an das Gold hängt und somit diese Stellen schwärzt. Ergebnis ist ein Negativbild des zuvor nicht sichtbaren Fingerabdrucks. Das Hautfett dient hierbei als Maskierung der Papieroberfläche und unterdrückt die Anlagerung von Goldteilchen in den Bereichen, die Fettspuren tragen.
Da diese Methode mit dem hinterlassenen Hautfett funktioniert, ist es auch möglich, sie auf nassem Papier durchzuführen. Die Schweißrückstände sind dann weggewaschen, das Fett bleibt jedoch zurück.