NIST, besser bekannt als das “National Institute of Standards and Technology“ gehört dem amerikanischen Wirtschaftsministerium (“Department of Commerce“) an. NIST entwickelt und fördert Messstandards innerhalb der Wirtschaft. Zusätzlich unterstützen sie sämtliche Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Implementierung dieser Standards. Der gleichnamige Standard erlaubt den einheitlichen Austausch von vielen Merkmalen zum Fingerabdruck selbst, gibt Auskunft über die erfassende Dienststelle und die verwendete Technik.
Im Jahre 1986 sendete die Strafverfolgungsbehörde gesicherte Fingerabdrücke an das FBI, da es weiterführende Möglichkeiten in deren Untersuchung hatte. Als dann das FBI noch weitere Sicherheitsbehörden wie die Homeland Security oder das Militär einschaltete, wanderten die Abdrücke weiter durch mehrere Hände. Um die daraufhin resultierenden Ergebnisse einheitlich dokumentieren zu können, bedarf es eines Messstandards.
1992 begann das NIST mit Programmen zur Erkennung von Fingerabdrücken. Im Laufe der Jahre wurden mehrere Projekte entwickelt:
Fingerprint Vendor Technology Evaluation (FpVTE):
FpVTE ist eine Technologie zur Auswertung von Fingerabdruck-Übereinstimmungs, -Identifikations- und -Verifikationssystemen.
Slap Fingerprint Segmentation Evaluations (SlapSeg):
NIST hat zwei separate Bewertungsprozesse für “slap fingerprints” ausgearbeitet, um den aktuellen Stand der Fingerabdrucksegmentierungstechnik einzuordnen: SlapSeg04 und SlapsegII.
Proprietary Fingerprint Template Evaluations (PFT):
Die PFT-Bewertung berichtet über die Genauigkeit des Algorithmus. PFTII ist eine 1-zu-1 Verifikation. Es gibt keine Auskunft über 1-zu-viele Verifikationen.
Minutiae Interoperability Exchange (MINEX):
Die INCITS 378-Vorlage schafft die Möglichkeit zum Austausch biometrischer Templates. Zusätzlich hilft die MINEX-Auswertung bei der Fehlersuche und Einschätzung der Genauigkeit bildbasierter Implementierungen.
Evaluation of Latent Fingerprint Technologies (ELFT):
Ein Standard für die Bewertung der Kernfähigkeit von aktuellen latenten Matching-Algorithmen.
Biometric Quality:
Die Bildqualität von Fingerabdrücken kann durch unterschiedliche Ansätze verbessert werden. Hierfür wurde das biometrische Qualitätsprogramm ins Leben gerufen.
Der NIST-Standard hat sich in weiten Teilen der Welt für eine konsistente Datensammlung durchgesetzt. So unterstützt EVISCAN auch das NIST als Ausgabeformat. Heute wird typischerweise die Ausgabedatei datentechnisch als “.xml“ umgesetzt, am weitesten verbreitet ist hierbei die Interpol-Variante.